Umgang mit Trauma in Familie, Kita und Schule
21. September 2017
Gemeindehaus Bad Berleburg-Wingeshausen, Kirchplatz 4, 57319 Bad Berleburg
Beginn: 9:00 Uhr, Ende ca. 16:00 Uhr
Für das liebliche Wohl ist mit Getränken, einem kleinen Mittagsimbiss, Kaffee und Kuchen bestens gesorgt.
Zum Thema:
Ergebnisse der Rörig Kommission zeigen einen erschreckend hohen Anteil an Menschen, die häusliche Gewalt erfahren haben: körperlich, psychisch, sexuell. Schätzungen zufolge gibt es in der Bundesrepublik 7-8 Millionen Betroffene, 1-2 Schulkinder in jeder Klasse. Aus den Erfahrungsberichten wird deutlich: die Täter stammen aus dem engsten familiären Umfeld, Väter, Brüder, Großväter und Onkel – auch Mütter – und die Mütter haben es gewusst und nicht geschützt. Folgen sind psychische und körperliche Erkrankungen der Betroffenen und häufig Armut.
Am Vormittag:
Frau Dr. Kriependorf, leitende Psychologin auf der Traumastation der Fachklinik Hochsauerland, wird mit ihren Einführungsvorträgen
I „Folgen von generationenübergreifender Gewalt in Familien am Beispiel von Depression und Dissoziation“
II „Schuld- und Schamübernahme bei den Opfern“
die Dynamik von Gewalt auf gesellschaftlicher, familiärer und psychischer Ebene aufzeigen und damit deutlich machen, dass hier mit einfachen Schuldzuweisungen, wie „die Mütter haben versagt“ niemandem geholfen ist.
Am Nachmittag:
Frau Dr. Kriependorf beantwortet Fragen und erarbeitet anhand von ausgewählten Fallbeispielen aus der Praxis gemeinsam mit den Teilnehmern Lösungsansätze.
Nach der Kaffeepause:
Sekundärprofilaxe „Wie schütze ich mich selbst im Umgang mit Gewalt?“
Kurzvortrag mit anschließender Übung
Frau Dr. Petra Kriependorf
1961 in Iserlohn geboren und aufgewachsen.
Lebt mit ihrem Ehemann und 4 Kindern in Bad Berleburg.
Studium der Germanistik und Psychologie in Bamberg und Marburg.
Abschluss Magister und Diplom.
Approbation als Psychologische Psychotherapeutin.
Promotion über Typ-D-Persönlichkeit bei Herzpatienten.
Weiterbildung in Traumatherapie (u.a. Michaela Huber, Ellen Spangenberg,Luise Reddemann).
Berufliche Tätigkeit:
Wissenschaftliche Assistentin an der Uni-Klinik für Psychotherapie in Marburg. Klinische Psychologin in der HerzKreislauf-Klinik Bad Berleburg.
Seit 2012 Leitung der Traumastation in der Internistisch-Psychosomatischen Fachklinik Bad Fredeburg.
Supervision, Vortragstätigkeit.
Mitglied im Arbeitskreis Stationäre Traumatherapie der DeGPT.