Mit Kindern in die Welt von morgen.

Warum es sich lohnt in Prävention zu investieren.

Samstag, 1. April 2017, Abenteuerdorf Wittgenstein, Am Wernsbach 1, 57319 Bad Berleburg

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Programm:

9.00 Uhr Begrüßung
Bernd Fuhrmann, Jutta Schöler, Meike Schröder

9.45 Uhr Vortrag 1
Psychische Folgen häuslicher Gewalt, ihre innerfamiliäre Dynamik und intergenerationelle Weitergabe
Dr. Petra Kriependorf , Psychologische Psychotherapeutin, klinisch psychologische Leitung Johannesbad Kliniken Fredeburg GmbH

10.45 Uhr Kaffeepause

11.00 Uhr Vortrag 2
Auf- und Ausbau früher Hilfen in Zeiten knapper öffentlicher Kassen!? Warum sich solche Investitionen lohnen
Univ.-Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe, Justus-Liebig-Universität Gießen

12.00 Uhr Mittagspause
Kulinarische Gespräche
Während der Mittagspause können Sie an Führungen durch das Abenteuerdorf teilnehmen.

13.00 Uhr Vortrag 3
KiSS-/KiDD-Problematik unter präventiven Gesichtspunkten
Dr. med. Marc Wuttke, HNO-Facharzt; Chirotherapie/Manuelle Medizin

14.00 Uhr Vortrag 4
Warum Kommunikation immer wieder schief geht. Praktische Übungen für schwierige Alltagsituationen. Die erfolgreiche Kombination von Methoden der Psychologie
Dieter Loboda, Dozent für Erwachsenenbildung und Supervisor

14.30 Uhr Kaffeepause

15.00 Uhr Workshops mit allen Referenten

Da die Workshops zeitgleich stattfinden, ist die Teilnahme auf einen Workshop begrenzt. Die Fachtagung endet gegen 16.15 Uhr.

Die Workshops im Überblick:

 

Workshop 1 – mit Dr. Petra Kriependorf

Psychische Folgen häuslicher Gewalt, ihre innerfamiliäre Dynamik und intergenerationelle Weitergabe

Betroffen sind Familien aus allen sozialen Schichten. Häufig sind Familien mit Migrationshintergrund, die  vor Krieg, Verfolgung und materieller Not aus ihren Heimatländern nach Deutschland geflüchtet sind. Oft stehen aber auch deutsche Familien im Fokus, in denen die ursprüngliche (Kriegs)traumatisierung ein bis drei Generationen zurückliegt und die dennoch durch stumme Weitergabe des Traumas bis heute hoch belastet sind.

Es soll auf wesentliche psychische Merkmale posttraumatischer Belastung in Familien eingegangen werden: Depression und Dissoziation. Sie äußern sich durch pathogene Verhaltensmuster, wie  z. B. Schweigen, Abspaltung und Vermeidung, die es zu durchbrechen gilt.

Eltern und Kindern nehmen dabei bestimmte Rollen ein, die oft in einer Umkehrung des normalen Eltern-Kindverhältnisses münden. Dies hat Folgen für die kognitive und soziale Entwicklung der Kinder. Es gibt Zusammenhänge mit Kriminalität, Sucht, Schulversagen und frühen Schwangerschaften.

Wie durchbricht man diesen Teufelskreis? Lösungsansätze sollen vorgestellt werden.

 

Workshop 2 – mit Univ.-Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe

Auf- und Ausbau früher Hilfen in Zeiten knapper öffentlicher Kassen!? – Warum sich solche Investitionen für Kommunen lohnen

Der Vortrag zeigt anhand von Kosten-Nutzen-Analysen und Szenarien auf, dass und warum sich die passgenaue Unterstützung von Familien rund um die Geburt und in den ersten Lebensjahren als kluge Investition mit hohen Earn-Back-Effekten für den Sozial-, Gesundheits- und Justizhaushalt und als kommunaler Standortvorteil erweist. Demgegenüber erzeugen unterlassene Hilfen individuelle Probleme, aber auch erhebliche soziale und gesundheitliche Folgekosten, weil sich kindliche Entwicklungsverzögerungen in aller Regel im weiteren Lebenslauf nicht auflösen, sondern eher zu schwierigen Erwerbs- und Gesundheitsbiographien führen.

 

Workshop 3 – mit Dr. med. Marc Wuttke

KiSS-/KiDD-Problematik unter präventiven Gesichtspunkten

Die manualmedizinische Medizin ist nach unserer Definition in allererster Linie eine differentialdiagnostische Herangehensweise. Sie fahndet nach Störungen im Bereich des knöchernen, bindegewebigen und muskulären Bewegungsapparates, neurologischen Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und einigem mehr. Vor allem sind Störungen relevant, die Auswirkungen auf die sensorische Intergration haben, d.h. die Entwicklung eines organisierten, trainierten und funktionierenden Bewegungssystems unter Beeinflussung
eines intakten Wahrnehmungssystems in der täglichen Auseinandersetzung mit Schwerkraft und Lagesicherung.

Störungen in der sensorischen Verarbeitung führen in diesem Prozess zu Anpassungen und Einschränkungen, die sich dann in verschiedenster Ausprägung als sogenannte Defizite zeigen. Dabei spielen koordinative Augenbewegungen, eine intakte Hör- und Gleichgewichtsverarbeitung eine gewichtige Rolle wie die Propriozeption, die Fähigkeit, sich an Lage- und Raumveränderungen anzupassen.

Es gibt keine Verlaufsstudien, die beschreiben, ob sich Säuglinge mit Kopfgelenksstörungen und einseitigen Bewegungsmustern, Schädelabflachungen, Trinkstörungen, vegetativen Begleitproblemen etc. -sogenannte KiSS-Kinder- unterschiedlich entwickeln in Abhängigkeit davon, ob man sie frühzeitig behandelt oder nicht. Eine solche Studie wäre unserer Meinung nach auch unethisch, wenn man einer bestimmten Gruppe eine sinnvolle Therapie verweigert und einer anderen nicht.

Schaut man beispielsweise bei Schulkindern mit Kopfschmerzproblematiken, Konzentrationsstörungen, Lese-Rechtschreib-Schwächen, Fehlhaltungen, reflektorischen Bewegungsmustern oder anderen Auffälligkeiten, die dem Kinderarzt oder dem Manualmediziner in der Sprechstunde vorgestellt werden (KiDD-Kinder), auf Photos in die Vergangenheit bis teilweise in die Säuglingszeit zurück, halten wir es schon für sinnvoll, die Diagnostik und eine eventuelle Therapie möglichst früh, eben aus präventiven, vorsorglichen Gründen durchzuführen, wenn sich bereits sehr frühzeitig bestimmte Auffälligkeiten zeigen.

 

Workshop 4 – mit Dieter Loboda

Kommunikation ist nicht alles –  aber ohne Kommunikation ist alles nichts

  • Was tun bei negativen Gefühlen?
  • Die Dynamik der Lehrer, Schüler, Eltern Gespräche.
  • Verantwortung übernehmen, statt Opferrolle einnehmen
  • Hinweise aus Transaktionsanalyse, Gestalt, NLP, TZI